Autor: Jonas Keinert

Beide Herrenteams im Abstiegskampf. Wir schauen auch auf die T-Baller, die schon einen Turniersieg einfahren konnten, sowie die Schüler und Jugend.

Beide aktiven Herrenmannschaften stecken im Abstiegskampf aus der 2. Bundesliga Südwest, beziehungsweise der Landesliga. „Wir wussten, dass es für unser Team, das in letzter Zeit durch den Verlust wichtiger Spieler aufgrund von Verletzungen oder durch den Umzug in andere Städte beeinträchtigt wurde, ein weiteres schwieriges Jahr werden würde“, weiß Bundesliga-Trainer Luis Gonzalez die Leistung der ersten Mannschaft einzuschätzen. 

Das Team beendete im neuen Liga-Format die Hinrunde auf Platz 8, gab für die anstehende Rückrunde, in der es nur noch gegen die unteren fünf Teams um den Abstieg geht, den Playdowns, aber auch Grund zur Hoffnung. Bei drei Siegen ließ das Team sein Potenzial aufblitzen, vor allem der Sieg am letzten Spieltag mit einem starken Pitcher Dave Cox und einem Walk-Off-Hit von Marco Schwarz machen dem Coach Mut. Ebenso die Leistungen am Schlag von Benjamin Golombek mit 3 Homeruns und Riku Komatsu, sowie von Pitcher Burak Celik, der die übrigen beiden Saisonsiege beisteuerte, so Gonzalez. „Wir hatten einen schlechten Start, in dem unsere Schwächen ausgenutzt wurden, aber von dort an haben wir uns in die Saison gekämpft“, ist Coach Luis zuversichtlich, dass das Team die Klasse dennoch halten kann. „Einige neue Spieler haben sich gesteigert und wenn wir das Level aus den vergangenen Wochen halten können, dann bin ich optimistisch.“

Auch die zweite Mannschaft ließ ihr Können bisher nur bei einem Sieg in der Landesliga aufblitzen. „Das Leistungsgefälle in der Landsliga ist recht groß und ein paar Mal fehlte auch schlicht und einfach das letzte Bisschen Glück“, ordnet Trainer und Abteilungsleiter Florian Mussel die Leistung seines Teams ein. „Dennoch ist die Stimmung in der Mannschaft hervorragend, was man auch an der immer großen Trainingsbeteiligung sieht. Und durch die komplette Mannschaft hindurch sind große Fortschritte zu sehen bei allen Spielern, so dass der sportliche Erfolg sicher nur noch eine Frage der Zeit ist.“

Hoffnung macht die Entwicklung im Nachwuchsbereich. Nachwuchs-Leiter Lukas Raudonat konnte das Trainerteam erweitern. „Dieser ehrenamtliche Einsatz hat sich auch bereits bezahlt gemacht. Seit Jahresbeginn konnten wir unsere Mitgliederzahl der 6 bis 15 Jährigen von 20 auf 30 erhöhen. Da können wir stolz drauf sein!“

Die Teams nehmen in den Klassen Jugend Landesliga 2 und Schüler Landesliga 2 dank einer Spielgemeinschaft mit Ladenburg am Ligabetrieb teil. Raudonat: „Wir haben endlich wieder Jugend-Baseballspiele bei uns am Platz im Erlenweg erleben dürfen! Das letzte U12-Heimspiel war 2020 und das letzte U15 Heimspiel sogar 2019. Das ist die beste Grundlage für die Zukunft.“ Vier, beziehungsweise zwei Siege standen dabei bis Redaktionsschluss zu Buche gegen teilweise starke Gegner. Raudonat: „Wir sind zuversichtlich, dass wir vielleicht schon nächstes Jahr endlich wieder ein komplett eigenes TSG Rohrbach / Heidelberg Hedgehogs Jugend-Baseballteam zum Ligabetrieb melden können.“

Ein Schmankerl für den Nachwuchs war zudem, dass sie am 2. Juli ihr Können bei den „Future Stars“ der Deutschen Baseball Akademie unter Beweis stellen konnten. Das Leistungscamp, das Deutschland auch bei internationalen Turnieren vertritt, tourt normalerweise durch ganz Deutschland. In diesem Jahr war es dank des Einsatzes von Trainer Alexander Szalay mit knapp 40 Kindern in Heidelberg zu Gast. „Das Ziel hinter dem Programm ist es, den Kindern schon in jungem Alter ein ganz hohes Niveau bieten zu können“, so Szalay, der in Heidelberg auch die Kleinsten, die T-Baller, trainiert. „Wir sind sehr zufrieden. Es gibt in Heidelberg tolle Bedingungen. Die Anlage ist wie für uns gemacht.“

Auch mit der Entwicklung der T-Baller ist Szalay zufrieden. Im Winter spielten die Kinder ein Hallenturnier in Mainz, bei dem sie in vier Spielen einen Sieg gegen Darmstadt einfuhren. „Die Kids haben haben vor allem toll geschlagen. Da sieht man die gute Entwicklung. Ich bin sehr zufrieden und stolz auf die Kinder.“ Die gute Arbeit des Trainerteams und der betreuenden Eltern brachte den Kleinsten bei den Igeln dann Anfang Juli sogar einen Turniersieg mit drei Siegen aus drei Spielen in Ladenburg ein. Co-Trainer Chris Auer: „Ein sehr souveränes Turnier unserer Little Hedgehogs! Sowohl defensiv als auch offensiv war alles mit dabei. Sogar ein Inside-the-park-Homerun. Die Kids hatten riesigen Spaß.“

Den hatte Auer selbst auch an einem spielfreien Wochenende im Juni, als er zusammen mit seinen Teamkollegen Marco Schwarz und Andreas Hibler und einem gemeinsamen Bekannten nach London aufbrach. Die Delegation der Hedgehogs sah das Spiel der US-amerikanische Profiliga MLB zwischen den Chicago Cubs und den St. Louis Cardinals live vor Ort im Stadion. „Dort waren Fans aus ganz Europa. Die Stimmung war atemberaubend“, bekommt Auer auch Tage später noch eine Gänsehaut. Und Andreas Hibler ergänzt: „So ein Event für zwei Tage auf die Beine zu stellen, fantastisch!“ Aus dem Londoner Olympiastadion haben die Baseballer auch etwas für die eigene Vereinsarbeit mitgenommen. Chris Auer: „Vieles darf man nicht als selbstverständlich erachten, sondern muss man schätzen. Ein Feld pflegt sich beispielsweise nicht von alleine. Jeder muss mit anpacken, um zum etwas beizutragen. Wenn das jeder im Verein macht, dann bekommen wir etwas Gutes hin.“